Teambildung
«Vulnerability Loop»

Die Teambildung und damit verbunden die Teamentwicklung ist wichtig, wenn Menschen gemeinsam etwas leisten wollen. Sie brauchen Vertrauen, müssen einander vertrauen können. Vertrauen kann man aufbauen, die beste Art dafür ist ein gemeinsames Erleben.

Betrachten wird dies am Beispiel einer anstrengenden Bergtour, welche den Zusammenhalt in der Gruppe stärkt, unabhängig, wie gut man sich vorher kannte. Das liegt auch daran, dass wir es in herausfordernden Situationen nicht mehr schaffen, anderen vorzuspielen wir wären stark, ruhig oder hätten das Wissen und die Erfahrung. Irgendwann legen wir unsere «Maske» ab und zeigen unser «wahres» Gesicht – zeigen uns verletzlich. Dies sind ausserordentliche Momente, niemand will sich gern schwach zeigen. Jedoch wenn wir es tun, geschieht etwas Erstaunliches – es entsteht Vertrauen.

Dieser Vorgang wird als Verletzlichkeitszirkel sogenannte «Vulnerability Loop» genannt. Daniel Coyle beschreibt dies in seinem Buch «The Culture Code» wie folgt.

  • Person A und Person B nennen jeweils eine Schwäche oder Herausforderung. Beide Personen fühlen sich gleich weniger «schlecht». Man einigt sich, dass es ok ist eine Schwäche oder Herausforderung zu benennen und man darf verletzlich sein.

Man kann sich fragen, warum sollten alle verletzlich sein?

Verletzlichkeit ist keine Schwäche. Es ist eine Quelle von Ehrlichkeit und Offenheit, von Inspiration und Kreativität. Man traut sich Sätze zu formulieren, wie «Ich bin mir nicht sicher, ob ich das allein schaffe. Kannst du mich unterstützen?» «Ich habe mich geirrt – es war eine verrückte Idee».

Zurück zur Teambildung – hier versucht man solche «Verletzlichkeiten» anzusprechen, eine Atmosphäre zu schaffen, die dies auch möglich macht, ohne Verlegenheit oder Peinlichkeit. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass dies bereits durch kleine Fragerunden aktiviert werden kann. «Wann hast du zum letzten Mal etwas zum ersten Mal gemacht?» Solche Fragen vor jedem Meeting, einem Kick-Off, verändern die Stimmung im Team. Sie brauchen nicht zu Fuss über die Alpen zu wandern, um ein Team zu bilden oder zu entwickeln – manchmal reicht bereits eine gute oder passende Frage als Intervention.

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